Die folgenden Auswirkungen haben wir ausschließlich der Trassenstudie, Dokumentation AP E-130.1 entnommen. Seitdem kann es zu Änderungen aufgrund der Bürgerbeteiligung an jedem Abschnitt gekommen sein. Es kann den jeweils Betroffenen nur empfohlen werden, tiefer einzusteigen, um die eigenen Interessen wahren zu können.
Holtenauer Straße, Feldstraße, Knooper Weg, Kiellinie
- Eigene Trasse der Stadtbahn mit Bahnsteigen, wo immer möglich in Mittellage
- Starke Verkehrsberuhigung entlang der gesamten Straße, vermutlich Tempo 30, kein Durchgangsverkehr mehr, 10.000 Fahrten entfallen,
- Verbliebene Autos teilen sich die Wege mit Fahrradfahrern, da es keinen Fahrradweg mehr gibt.
- Der Verkehr verlagert sich in die Feldstraße bzw. Knooper Weg. Die Gutachter sehen das als unproblematisch: „Die parallel verlaufenden Kfz-Achsen können die Mehrbelastung aufgrund der insgesamt geringen Kfz-Verkehrsstärken problemlos aufnehmen.“
- Ob es zu einer kompletten Sperrung der Kiellinie für den Autoverkehr kommt, war an dieser Stelle noch nicht klar. Wenn ja, dann wäre der Verlagerungseffekt in die umliegenden Straßen noch deutlicher.
Dreiecksplatz, Bergstraße, Brunswiker Straße, Feldstraße, Knooper Weg, Kiellinie:
- Bergstraße mit eigener Trasse der Stadtbahn mit Bahnsteigen, wo immer möglich, in Mittellage
- Verkehrsberuhigung entlang der gesamten Straße, vermutlich Tempo 30, kein Durchgangsverkehr mehr.
- Verbliebenen Autos teilen sich die Wege mit Fahrradfahrern, da es keinen Fahrradweg mehr gibt.
- Zum Entfall von Parkplätzen ist nichts gesagt. Vermutlich entfallen die wenigen noch verbliebenen Parkplätze.
- Der Verkehr verlagert sich in die Brunswiker Straße, Feldstraße und den Knooper Weg. Die Gutachter sehen das als unproblematisch: „Die parallel verlaufenden Kfz-Achsen können die Mehrbelastung aufgrund der insgesamt geringen Kfz-Verkehrsstärken problemlos aufnehmen.“
- Ob es zu einer kompletten Sperrung der Kiellinie für den Autoverkehr kommt, war an dieser Stelle noch nicht klar. Wenn ja, dann wäre der Verlagerungseffekt in die umliegenden Straßen noch deutlicher.
Olshausenstraße:
- Zwischen Holtenauer Straße und Westring teilen sich Autos und die Bahn überwiegend die Straße, wobei die Autos hinter der Stadtbahn warten müssen (nennt sich ‚Pulkführerschaft‘).
- Sämtliche Parkplätze entfallen.
Eckernförder Straße:
- Entfall aller Parkplätze entlang der Straße.
- Durchgängig nur noch 2 Fahrspuren.
- Entfall aller Bäume zwischen Steenbeker Weg und Johann-Fleck-Straße.
Kronshagener Weg:
- Insgesamt nur noch 2 statt 4 Fahrstreifen.
- Zwischen Ziegelteich und Westring teilen sich Autos und die Bahn überwiegend die Straße, wobei die Autos hinter der Stadtbahn warten müssen (nennt sich ‚Pulkführerschaft‘).
- Fast alle Parkplätze und einige Bäume müssen weichen.
- Zwischen Westring und Skandinaviendamm mittig eigene Trasse der Stadtbahn mit Bahnsteigen.
- Damit würden dem Abschnitt alle Bäume zum Opfer fallen. Über Parkplatzverluste wurden keine Aussagen getroffen.
Sophienblatt Richtung Gablenzbrücke
- Der gesamte Abschnitt wird umgebaut
- Eigene Trasse mittig bedeutet den Entfall aller Bäume
- Alle Parkplätze und „einige Fahrstreifen“ entfallen
- Der Fahrradweg wird verkleinert
Abschnitt Werftstraße, Sörensenstraßee, welcher für den Betriebshof notwendig ist:
- Eigene Trasse ist vorgesehen.
- Für Autos wird die Straße nur zu Hauptverkehrszeiten freigegeben (wie das genau geregelt ist, wird nicht näher beschrieben).
- Fast alle Parkplätze entfallen.
Gaarden, Werftstraße, Schönberger Straße:
- Gaarden insgesamt mit mehr Fußgängerzonen.
- Karlstad und Elisabethstrasse.
- Verlagerung der Veloroute von der Elisabethstraße in die Kaiserstraße.
- Werftstraße mit nur noch 2 Autostreifen.
- Schönberger Straße mit nur noch 2 Autostreifen, fast alle Parkplätze, viele Bäume und einige Grüninseln entfallen.
- Wellingdorf Zentrum mit Mischverkehr Rad / Auto / Bahn auf derselben Straße.
Ausblick: Wenn die Planungen wie hier beschrieben umgesetzt werden, dann wird der politisch gewünschte Effekt eintreffen. Autofahrer werden aufgrund von mangelnden Parkplätzen, Verkehrsberuhigung und Rückstaus die Innenstadt zukünftig möglichst meiden. Wenn eine Fahrt in die Innenstadt nicht vermieden werden kann, werden Ausweichstraßen wie Feldstraße und Knooper Weg vermehrt genutzt. Es wird gerade zu Hauptverkehrszeiten dort zu Rückstaus kommen. Die Konsequenzen daraus werden bereits während der Bauzeit der Stadtbahn gerade für die vorgelagerten Stadtteile durchaus positiv sein:
- Der Verkehr beruhigt sich in der Innenstadt deutlich.
- Es werden neue Einkaufszentren nach dem Vorbild des Cittimarkts außerhalb der Stadt entstehen.
- Die Wirtschaft in vorgelagerten Stadtteilen erhält einen Aufschwung. Die in der Innenstadt entfallenen Arbeitsplätze verlagern sich dorthin. Es entstehen dort mehr Cafés und Restaurants. Die dortigen Banken und Ärzte erhalten neue Kunden. Das Sport- und Kulturangebot dort wird mehr nachgefragt und entsprechend ausgebaut.
- Die Wohnungsnot in der Innenstadt wird geringer, weil man nun lieber in den Stadtteilen mietet.
Angesichts dieser massiven Eingriffe in den Autoverkehr kann nur gehofft werden, dass es zu keiner weitere Baustelle wie beim Theodor-Heuss-Ring kommt. Es gäbe dann de Facto kaum noch Ausweichstrecken. Aber dann haben wir ja auch die Stadtbahn.
Zum Baumbestand gibt es noch keine konkreten Schätzungen. Wir haben dazu die Kieler Ratsversammlung befragt (hier).
Kommentar hinzufügen
Kommentare